... sind sie jetzt, die verschiedenen, im Lauf der Jahre übereinander gemalerten und mittlerweile abblätternden Farbschichten an der Außenwand unserer Garage.
Eigentlich wollte ich nur .... also, jetzt mal ganz der Reihe nach.
Unser Hof ist durchgehend betoniert, kein freies Stückchen Erde. Den Beton kann man nicht so einfach entfernen. Aber an zwei kleinen Stellen haben wir den Beton dann doch aufgebrochen und ein bißchen Erde freigelegt. Eine Kletterrose gedeiht mittlerweile prächtig und ist kaum in Zaum zu halten. In die Garagenecke hatte ich ebenfalls eine Rose - eine Ramblerrose - an ein riesiges Treibholzgestell gepflanzt. Auch diese nahm gigantische Ausmaße an (im Bild rechts).
Aber der Standort war nicht gut. Sie wurde in dieser Ecke immer wieder von Rost befallen und überragte die Garage ganz gewaltig. Das wiederum führte dazu, das die Regenrinne der Garage von den Rosenblüten und vom Rosenlaub immer total verstopft war. An der Wand hinterließen die Läuse dunkel gesprenkelte Flächen, was auch nicht gerade schön aussah. Also wurde die Rose komplett runtergeschnitten, vorsichtig ausgegraben und verschenkt. Mittlerweile entfaltet sie ihre ganze Pracht im Garten lieber Freunde.
Jetzt sah die Wand aber entsetzlich kahl aus. Also beschloß ich, die Wand zu begrünen.
Dazu mußten nun zunächst die alten blätternden Farbschichten ab. Das wollte ich eben mal mit einem Spachtel schnell erledigen .... es gab seeeehr viele lose Stellen .... wenn man erst mal anfängt ...!
Also hab ich meinen elektrischen Spachtel ausgepackt und war zwei Tage beschäftigt. Meine Hände fühlten sich von dem vibrierenden Gerät wie Bienenkörbe an.
Danach wuren alle Risse und Macken in der Wand ordentlich gespachtelt, eine größere Stelle ganz neu verputzt
und eine Maueraussparung zur Straßenseite, die als Zeitungsfach diente, hab
ich auch gleich zugemauert. Denn die Zeitung wurde aus diesem Fach immer
wieder geklaut.
Diese Wand mit all ihren Spuren aus der Vergangenheit wirkt auf mich
ähnlich wie die Falten in einem Gesicht. Sie erzählen beide - die Wand und das Gesicht - ihre
Geschichte. Das darf sein.
Ich werde die Wand nun grundieren und mit dem Rest der blauen Farbe
unserer Fassade streichen. Was jetzt wie ein Flickenteppich wirkt
wird der Wand hoffentlich eine interessante Struktur verleihen. Ich
bin sehr gespannt, wie das aussehen wird.
Und dann kann ich endlich mein Mini-Beet in der Ecke gestalten.
Eine Kletterhortensie soll sich ganz romantisch über die Wand ausbreiten und den Eingangsbereich mit ihren hübschen Blüten schmücken.
Mal sehen, was sonst noch so in der kleinen Beetecke Platz finden wird!
Diese Geschichte gehört natürlich auch in die Rubrik
"Rettet die Lachfalte"- Glückliche Gärtnerinnen in Traude's Rostrosenblog!